Präzise, straff und mit Alterungspotential
Die im Dorf Sury-en-Vaux eher seltenen Feuersteinböden, verursacht durch eine geologische Verwerfung während des Eozäns vor rund 40 Millionen Jahren, befinden sich am Rande des Forêt de Charnes, am lieu-dit Les Chailloux. Nicht mal ein Hektar besitzt Claude Riffault in diesem Terroir, mit Rebstöcken im Alter zwischen 13 und 40 Jahren. Der daraus gewonnene Wein ist geradlinig und mineralisch. Die Frucht drückt sich auf ihrer rauchigen Seite aus. Am Gaumen ist er präzise und straff.
Verkostungsnotiz von Sebastian Bordthäuser | Vinaturel vom April 2025:
Farbe: Strohgelb mit grünen Reflexen.
Nase: Der 2023 Les Chailloux Sancerre blanc von Claude Riffault hat in der Nase etwas Rauchig-Verwegenes, was im Silex-Anteil der Böden begründet liegt. Zu der leicht rauchigen Kopfnote über den obligatorischen Zitrusnoten nach Zitronen- und Limettenabrieb kommen Aromen nach weißen Blüten, nassen Kieselsteinen und leicht tropische Noten nach gelben Guaven.
Mund: Gradlinig und klar ist er im Antrunk aromatisch herb mit Noten nach Grapefruit, dem Weißen der Zitrone und Limettenöl. Gepaart mit pudrig feiner Textur hat er einen exzellenten Grip am Gaumen, herb flankiert von der zartbitteren Phenolik des Weines mit kühlem Naturell und extraktreicher, sehniger Frucht. Ein glasklarer, perfekt choreografierter Wein mit strahlender Brillanz und zitrisch-kühlem, langem Nachhall.