Komplex, frisch, vielfältig - wie die Landschaft von Sotillo de la Ribera
Vor wenigen Wochen, als wir diesem Wein das letzte Mal im Glas hatten, überraschte uns der Parajes de Callejo zugegebener weise doch etwas. Ganz im Stil der berühmten Rotweine der nördlichen Rhône, bekam der Parajes während seiner Gärung 5% Trauben der weißen Albillo- Traube mit dazu. Das hat dem Wein richtig was gegeben. Nicht im Duft, eher am Gaumen. Aber dazu später mehr. Die größte Auffälligkeit in der Nase erkannten wir in seinem sehr deutlich zur Schau gestellten Duft nach Kokos. Ein Eindruck, der den Wein sehr anziehend und sexy gestaltet hat. Gepaart mit dem Duft von schwarzen Kirschen und dunklen Beeren vermischte sich das Duftbild zu einem appetitanregenden Zusammenspiel aus den Aromen der Tinta del pais- Traube (lokale Variante der Tempranillo) und dem Ausbau in qualitativ hervorzuhebenden Holzfässern. Der Parajes durfte 18 Monate lang in 500 Liter kleinen Holzfässern ohne Toastung reifen und sich im dezenten Austausch mit dem Sauerstoff zu einem wahrlich feinen Wein entwickeln. Die druckvolle Frucht wurde von einem zwar markanten, aber sehr elegantem Gerbstoffgerüst und einer auffrischenden Säure begleitet. Auch am zweiten und am dritten Tag zeigte sich der Wein noch von einer sehr überzeugenden Seite, daher vermuten wir, dass er noch mindestens fünf bis 10 Jahre Leben gekonnt verkraften wird. Trinkempfehlung!
James Suckling zum Bodegas Felix Callejo Parajes de Callejo 2020 im September 2022:
Aromas of dark cherries, wild herbs, incense, black pepper, mushrooms and nutmeg. Medium-to full-bodied with fine tannins. Velvety, yet structured, with a crunchy core of fruit on the center-palate and a flavorful, creamy finish. 87% tinto fino, 9% garnacha and 4% albillo mayor. Drink or hold.