Mit dem Barolo Castiglione möchte das Weingut Vietti eine Basis schaffen, welche die Seele der Region in sich hat, den Geist des Barolos transportiert, seine Identität auslebt. Ehrlich, echt, qualitativ wertvoll, handwerklich perfekt umgesetzt, eine ideale Visitenkarte für ein Haus, welches seit Ende des 19. Jahrhunderts in Castiglione Faletto im Weinbau tätig ist und sich über die vielen Jahrzehnte ein hervorragendes Lagenportfolio zusammentragen konnte. Und genau aus diesen hervorragenden Lagen entsteht dieser Wein. Wenn nach fast drei Jahren des Ausbaus der Moment der Vermählung gekommen ist, entscheidet man welches der einzelnen Fässer nicht ganz zum Ausdruck der jeweiligen Lagen passt. Und lässt es so zum Barolo Castiglione werden.
Fast schon irritierend dichte und leuchtende Farbe. Im Duft ein vibrierendes Zusammenspiel aus Erdigkeit, gemahlenen Steinen und Rotbeerigkeit. Am Gaumen massig viel Schmelz, dazu eine brillante Säure, die das Trinkerlebnis frisch und erquickend erscheinen lässt. Und wenn die Natur es besonders gut mit uns Wein-Nerds meint und uns mit einem solch hervorragenden Jahrgang, wie 2016, beschenkt, in dem es verschwenderisch schöne, reife und lockerbeerige Trauben im Überfluss gab und diese auch noch in aller Ruhe geerntet werden konnten, dann kommt zu diesem Geschmackprofil auch das Nebbiolo-typische Gerbstoffgerüst hinzu, welches dem Wein zusätzlich Kraft und Ausdauer mit auf seinem langen Weg geben wird.
Monica Larner Vietti Barolo Castiglione DOCG 2019 (August 2023):
Dies ist der zugänglichste Barolo von Vietti und der Wein, der das größte Netz in Bezug auf die Fruchtbeschaffung aus vielen MGA-Lagen auswirft. Der Barolo Castiglione 2019 ist ein vielschichtiger und großzügiger Wein, der die wichtigsten Ergebnisse dieses sehr erfolgreichen Jahrgangs widerspiegelt. Da dieser Wein nicht aus einer einzigen Lage stammt, spricht er eher für die Qualität des Jahrgangs als für einen bestimmten Weinberg. Der Castiglione zeigt eine großzügige Fülle und eine konzentrierte Kirschfrucht mit dunkler Sättigung und guter Struktur, die von den dickeren Schalen herrührt, die die Nebbiolo-Trauben in diesem Jahr entwickelt haben. Er schließt mit einer salzigen mineralischen Note ab, die ihm Fokussierung und Eleganz verleiht.
James Suckling schreibt im Juli 2023 zu diesem Wein:
Extrem parfümiert mit Hibiskus, Blumen und Wassermelone mit einigen frischen Kirschen. Mittlerer Körper mit kauen, polierten Tanninen und einem frischen und lebendigen Abgang. Sehr solide. Hergestellt aus etwa 20 verschiedenen Weinbergen. Braucht Zeit, um weicher zu werden.
Die verkostungsnotiz von Sommelier Marian Henß:
Farbe: Funkelndes Rubinrot mit hellen sowie braunen Einschlüssen
Nase: Barolo Castiglione ist alle Jahre wieder eine Referenz für die Qualität bei Vietti. Pflaume, Brombeere und Schlehe strömen aus dem Glas. Veilchen und Violette sorgen für dunkle, florale Eleganz. Im zweiten Glied stehen Sauerkirsche und wilde Erdbeere in nichts nach. Er lebt von Erdigkeit und dunklen Aromen, die dennoch nichts an Finesse missen lassen. Feuchter Waldboden, im Ansatz ein Hauch von schwarzem Trüffel sowie Baumrinde von Nadelbäumen. Haselnuss und Walnuss kommen da wie gerufen ums Eck. Eine Brise Wacholder sticht neben Kubebenpfeffer noch abschließend hervor.
Gaumen: Im Antrunk trifft er den Nagel auf den Kopf. Die Frucht wirkt nun deutlich weniger dunkel und verleiht ihm Frische und Eleganz bei reichlich Trinkfluss. Die würzigen und erdigen Aromen kommen in ähnlicher Form perfekt zum Vorschein. Sein feines, aber sehr präsentes Tanningerüst ist perfekt portioniert. Die straffe Säure arbeitet gegen die positiv aufkeimenden Bitterstoffe und verlieht ihm dadurch Kontrastpunkte. Das belebt ungemein und hält den Trinkfluss hoc