Stephan Asseo, Eigentümer und Winzer von L’Aventure Winery, begann 1982 mit der Weinherstellung. Gemeinsam mit seiner Familie kaufte er später Château Fleur Cardinal und Château Robin in der Côtes de Castillon in Bordeaux. In den folgenden 15 Jahren entwickelte sich Stephan zu einem handwerklich äußerst präzisen Winzer mit dem Ruf eines Querdenkers. Sein eigentlicher Wunsch war es jedoch, innovativer zu sein, als es das AOC-Regelwerk zuließ. 1996 machte er sich deshalb mit seiner Familie auf die Suche nach einem Ort, an dem er seine Winzer-Vision frei verwirklichen konnte. Nach einem Jahr intensiver Recherche verliebten sie sich 1997 in ein einzigartiges Terroir auf der Westseite von Paso Robles – und so wurde 1998 L’Aventure gegründet.
Optimus – Der perfekte Einstieg in die L’Aventure-Welt: Optimus ist die ideale Einführung in die Weinstilistik von L’Aventure. Die Cuvée, oft als „verrückter“ Paso-Blend bezeichnet, zeigt sich wunderbar ausgewogen mit viel Frische. Der Wein ist bereits jung sehr zugänglich, kann aber auch problemlos ein Jahrzehnt reifen.
Der Jahrgang 2022: Die Ernte 2022 stellte das Weingut vor enorme Herausforderungen. Am 31. August begann eine Hitzewelle mit über 40 °C, die zehn Tage lang anhielt – ein Novum in der Geschichte von L’Aventure. Zu diesem Zeitpunkt war der Syrah bereits fast reif, sodass man sich entschied, etwas früher zu lesen, um Schäden durch die Hitze zu vermeiden. Das Ergebnis war ein wunderschöner Syrah, völlig intakt. Der Cabernet hingegen war noch nicht reif, konnte also nicht früh gelesen werden. Die Folge: massive Ertragseinbußen. Als schließlich geerntet wurde, war rund die Hälfte der Trauben vertrocknet – eine enorme Herausforderung für das Sortierteam und unsere hochmoderne optische Sortieranlage. Diese extremen Bedingungen betrafen die gesamte Region, und viele Weingüter mussten kurzfristig Erntehelfer organisieren. Ein großer Dank gilt daher unserem engagierten und loyalen Team, das uns seit 20 Jahren begleitet. Dank ihrer Hilfe konnten wir flexibel reagieren und auch Nachtschichten einführen. Zusätzlich war es ein großer Vorteil, genügend Platz, viele Gärtanks und unsere „Ferrari“ unter den Sortiermaschinen zur Verfügung zu haben. Am Ende dieses strapaziösen Jahrgangs standen wir zwar erschöpft da, aber auch hoffnungsvoll. Stephans Philosophie war stets, Weine zu erzeugen, die den Jahrgang und das Terroir widerspiegeln. 2022 war der ultimative Härtetest für diese Herangehensweise. Die Rhône-Rebsorten (Syrah, Mourvèdre und Grenache) zeigten sich trotz der Hitze stabil. Beim Cabernet lag der Fokus auf Trinkfreude, Balance und frischer Frucht. Ironischerweise wirkt der Jahrgang heute eher wie ein „Cool Climate“-Jahrgang – kraftvoll und reif, aber dennoch frisch, ausgewogen und vielschichtig.
James Suckling schreibt im Juni 2025:
Duftige und elegante Nase mit Aromen von Brombeeren, Zedernholz und Mokka. Am Gaumen vollmundig mit fein integrierten Tanninen und frischer Säure. Zeigt Noten von schwarzen Johannisbeeren, Tabakblättern und Graphit. Sehr gut strukturiert und ausgewogen. Eine Cuvée aus 66 % Syrah, 25 % Cabernet Sauvignon und 9 % Petit Verdot. Jetzt trinken oder lagern.
Jeb Dunnuck schreibt im Juni 2025:
Der 2022 Optimus besteht aus 66 % Syrah, 25 % Cabernet Sauvignon und 9 % Petit Verdot. Dieser tief rubin- bis purpurfarbene Wein bietet eine großartige Nase mit Aromen von reifen Brombeeren, pfeffrigen Kräutern, Veilchen und Wild. Am Gaumen zeigt er sich vollmundig, konzentriert und zugleich wunderbar ausgewogen. Die Tannine sind besonders gelungen – weich und geschmeidig – mit einem großartigen Abgang. Bereits jetzt sehr schön zu trinken und mit gutem Reifepotenzial für 8–10 Jahre.
94 Punkte im Juli 2025:
Ein köstlicher, saftiger, fruchtbetonter Wein mit einer Fülle von Schokolade und Lakritze, begleitet von geschmeidigen Tanninen. Der Alkoholgehalt ist niedriger als in den vergangenen Jahren – trotz des heißen Jahrgangs –, doch bleibt es ein typischer kalifornischer „Hug“. Die Erträge waren gering, etwa 30 % unter dem Durchschnitt. Die Rebfläche in Paso Robles beträgt inzwischen 32 Hektar (zuvor 25 Hektar). Chloe Asseo ist die Direktorin, Stephan Asseo Eigentümer und Winzer – beides im Willow-Creek-Distrikt von Paso Robles.
94 Punkte von Georgina Hindle im Juli 2025:
Schwarze Oliventapenade in der Nase, recht würzig mit Aromen dunkler schwarzer Früchte, dazu etwas Vanille und Schokolade. Am Gaumen geschmeidig und seidig mit überraschend hoher Säure, die man nach dem Duft so nicht erwarten würde. Lebendig und klar, mit einer mundwässernden, fast zungenkratzenden Frische und einem langen Abgang nach säuerlichen Erdbeeren und nassen Steinen. Die beißende Säure bringt jede Menge Minze und Mineralität mit sich. Mundwässernd, aber nicht übertrieben – das Finish wirkt etwas knapp, was wohl eher auf die Spannung als auf mangelnde Länge zurückzuführen ist. Kühlere Stilistik, definitiv nicht marmeladig – konzentriert, aber mit frischem Fruchtcharakter sowie ausgeprägter Säure und Mineralität. Sauber und fokussiert. Etwas sehr Trinkfreudiges. Ausbau über 18 Monate; 81 % in einjährigem französischen Holz, 19 % in neuem Holz, malolaktische Gärung in Fässern.
Colin Hay vom "The Drinks Business" bewertet den Wein im Juli 2025 mit 94 Punkten: Paso Robles, Willow Creek District; 66 % Syrah, 26 % Cabernet Sauvignon, 9 % Petit Verdot; 36 % in einjährigem Holz ausgebaut; 14,6 % Alkohol; verkostet mit Swann Dufeu von L’Aventure bei CVBG; 1998 war der erste Jahrgang, seit 2008 stammt das gesamte Lesegut aus eigenen Weinbergen. Aromatisch ist der Wein klar von der Syrah geprägt: pur, präzise, fast „pixelliert“, mit einer angenehm klaren Frische in der Himbeer- und Loganbeerenfrucht. Zerstoßener schwarzer Pfeffer. Ziemlich lebhaft und zugleich elegant. Frisch, saftig und sehr ausdrucksstark. Mit zunehmender Luft zeigt sich der Einfluss der Bordeaux-Rebsorten immer deutlicher. Anfangs rund, üppig und kristallklar, dann setzen körnige, griffige Tannine ein. Im Abgang minzig und zunehmend kräuterwürzig, saftig und animierend. Ganz am Ende ein Hauch von Trockenheit. Ein beeindruckendes Ergebnis.