Weinberg & Keller: Die Trauben aus denen der Nebbiolo ‚Perbacco‘ vinifiziert wird, stammen zum größten Teil aus Weinbergen im Barolo- und Barbaresco Gebiet. Böden: Kalkmergel. Reberziehung am Drahtrahmen (Guyot) mit einer durchschnittlichen Pflanzdichte von ungefähr 4.500 Reben / Hektar. Die von Hand gelesenen Trauben werden einzeln – Lage, Parzelle – vinifiziert und ausgebaut. Nach dem Entrappen kommen die Traubenbeeren (mit ungefähr 25% Ganzbeerenanteil) in den Edelstahl-Gärtank zur kurzen Kaltmazeration. Maischegärung während 3 bis 4 Wochen – bei 28-32°C – mit regelmäßiger Remontage. Gegen Ende der alkoholischen Gärung wird der Tresterhut untergetaucht, womit die Phase der postfermentäten Mazeration beginnt. Biologischer Säureabbau im gebrauchten Barrique, wonach die Weine, immer noch nach ihrer Herkunft getrennt, im großen Holzfass während rund 2 Jahren ausgebaut werden. Erst zu diesem Zeitpunkt findet die Selektion der Partien statt, welche zum Nebbiolo ‚Perbacco‘ vereint werden. Der Wein wird vor der Abfüllung weder geschönt noch gefiltert.
Beschreibung: Mitteltiefes, glühendes Rubinrot. Feinfruchtiges, komplexes Aroma mit Noten von reifen roten Früchte, in Kombination mit floralen und feinen herbalen und erdigen Nuancen. Mittelkräftiger Ansatz am Gaumen, mittlere Struktur, intensiv und mundfüllend, wobei der feinwürzige Gerbstoff gut in die langanhaltende Frucht des Weines eingebaut ist. Mit guter Frische. (Vietti)
Monica Larner zum Vietti 2022 Langhe Nebbiolo Perbacco im Januar 2025:
Einige Früchte aus Roncaglie fließen in diesen Wein, zusammen mit Leckerbissen aus anderen verstreuten Barolo-Weinbergen. Der Vietti 2022 Langhe Nebbiolo Perbacco wurde zwei Jahre lang in großen Eichenfässern ausgebaut und ist nicht weit davon entfernt, wie ein vollwertiger Barbaresco oder sogar ein Barolo zu riechen und zu schmecken, da er technisch gesehen die DNA von beiden hat. Die Frucht wird mit frischer, vertikaler Intensität dargeboten, und die Textur des Weins ist fest und elastisch. Ich mag diesen Jahrgang mehr, als ich dachte.
Die Degustationsnotiz von Sebastian Bordthäuser | Vinaturel im April 2025:
Farbe: Dunkles, doch transparentes Rubinrot.
Nase: Der 2022 Perbacco Langhe Nebbiolo von Vietti zieht in der Nase bereits alle Register wie ein Großer: Die flirrende Frucht nach Himbeeren und Johannisbeeren wird umrahmt von feiner Holzwürze, etwas Zedern- und Sandelholz. Dazu kommen milde Gewürze sowie Graphit, Bleistift und etwas Ätherisch-Miniges nebst Orangeblüten in der Kopfnote.
Mund: Supersaftig im Antrunk, mit fein geschliffenem Tannin am Zungensaum, performt er auch am Gaumen fast wie ein Großer. Die seidig feinen Gerbstoffe konturieren ihn mit spitzer Feder, die frische Säure erhellt die Situation gleich eines Spotlights. Ein kongeniales Ensemble aus Frucht, Phenolik und Frische mit klarem Profil und sauberer Performance. Viel Nebbiolo für wenig Taler.