Domaine Remi Jobard

Domaine Remi Jobard


Jobard, der Weißweinwinzer Jobard ist ein ausgewiesener Weißweinwinzer, weshalb seine beiden Pinot-Lagen auch diese Handschrift tragen. Die Premier-Cru-Lagen in Monthélie und Volnay liegen vergleichsweise hoch und passen daher mit ihrer recht kühlen Anmutung zum Portfolio von Jobard. Beim Volnay Les Sentenots gibt es zudem die Besonderheit, dass die Lage zwar zu Meursault gehört. Da sie aber seit Jahrhunderten mit Pinot bestockt ist und Meursault als reine Weißweingemeinde ausgewiesen ist, firmiert Les Santenots als Volnay. Während man den Volnay kaum anders als sexy beschreiben kann, gehört der Monthélie Les Vignes-Rondes aktuell zu den verschlossensten Weinen im Portfolio, allerdings mit einem wunderbar dunklen und kühlen Charakter.

Immer mehr Fuder statt Fässer Definitiv beiseitelegen sollte man auch die Meursault Premier Crus, obwohl auch sie schon erstaunlich zugänglich sind. Les Genevrières und Le Poruzot-Dessus bilden die Spitze einer bemerkenswerten Riege an Weißweinen, die im Prinzip alle auf gleiche Weise entstanden sind und mit der gleichen Sorgfalt ausgebaut wurden. Auf eine langsame Ganztraubenpressung folgte die Vergärung und der Ausbau über knapp zwei Jahre hinweg. Dabei ist Remí Jobard, der das Weingut seit 1995 führt, von den Barriques weggegangen. Zunächst war das Maß aller Dinge der Einsatz von Stockinger-Tonneaux, also 600-Liter-Fässern. Mittlerweile werden es immer mehr Stockinger-Fuder, mit denen er noch zufriedener ist. Auch wenn die 2018er sich offenherzig präsentieren, so sind sie keineswegs weniger vielschichtig als die 2017er. Nur darf man jetzt schon getrost damit beginnen, den Bourgogne Côte d’Ôr Vieilles Vignes zu trinken, der aus Lagen in Meursault und aus einer Lage in Puligny stammt. Und ebenso versuchen darf man sich an den Weinen der Village-Lagen Sous la Velle, En Luraule und Les Narvaux, und zwar in genau dieser Reihenfolge; denn ein Sous La Velle bietet immer den charmantesten und offenherzigsten Stil, ein Les Narvaux bildet eigentlich längst Premier-Cru-Niveau ab.

Feinheit und Brillanz Der klare Verzicht auf reduktive Popcorn- und Knallplättchen-Aromatik, der zurückhaltende Holzeinsatz, der den Meursaults entsprechend auch nur eine feine und nicht etwa eine aufdringliche Haselnuss-Aromatik verleiht, führt bei Jobard zu Finesse und Brillanz. Der Ausdruck des Terroirs ist pur und absolut klar. Wer die Chance hat, die Lagen nebeneinander zu verkosten, bemerkt direkt den Anstieg der Qualität von einer zur anderen Lage, die zusammenhängt mit der Ausrichtung und Höhe der Weinberge sowie deren Böden. Eine solche Klarheit selbst in ganz jungen Weinen ist selten und dafür umso beeindruckender.


Texte und Weinexpertisen von Christoph Raffelt


Domaine Rémi Jobard, 12 rue Sudot, 21190 Meursault / France, Bio-Zertifikat: FR-BIO-01
Domaine Remi Jobard Meursault Les Chevalieres AOC 2020
 BIO 

Von den berühmten burgundischen Comblanchien-Kalkböden

Rémi Jobards Meursault »Les Chevalières« stammt aus dem gleichnamigen Village-Weinberg im Norden der Gemarkung Meursault. Jobard besitzt in dem 8,78 Hektar umfassenden Weinberg eine 0,44 Hektar große Parzelle mit mehr als 70 Jahre alten Reben auf 300 Metern Seehöhe in Südost-Exposition. Die Lage zeichnet sich durch einen sehr steinigen und sehr kargen Kalkboden mit geringer Humusauflage aus.
Der Meursault »Les Chevalières« wird bei Rémi Jobard mit der gleichen Präzision vinifiziert wie alle seine Weine. Das heißt auch, dass der Wein nach Spontangärung fast zwei Jahre auf der Hefe liegt, und zwar zu etwa je 50 % in Fudern und Tonneaux von Stockinger.

Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 22.05.2021für den Jahrgang 2019:
Farbe: helles bis mittleres Strohgelb
Nase: Der Les Chevalières ist ein Meursault Village mit viel Energie und einer schon beeindruckenden Komplexität, die sich schnell im Glas auffächert. Der Village duftet nach Bergminze, reifen Meyerzitronen und Reineclauden, begleitet von zermahlenem Stein, weiteren Wiesenkräutern und einer ganz leichten Note von Haselnüssen und Walnüssen.
Gaumen: Am Gaumen bietet der Meursault eine beeindruckende Spannung und Präzision. Die Kräuter, die Minze und die hellgelbe bis reife grüne Frucht, die im Duft schon präsent war, wird hier ergänzt durch ein paar saftige Noten von Ananas und Aprikose, vor allem aber durch eine seidig cremige Textur. Die Säure bildet einen großartigen Spannungsbogen, und der Wein vibriert geradezu. Dabei wirkt der Les Chevalières glasklar und frisch und doch schon auf sehr angenehme Weise komplex und tief. Man kann ihn jetzt schon mit Genuss trinken, weil er schon so schön offen ist, er hat aber natürlich noch viel Potential.
(Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel)
 
98,95 EUR
131,93 EUR pro l
inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand
Domiane Remi Jobard Meursault les Narvaux AOC 2020
 BIO 


Rémi Jobards Meursault »Les Narvaux« stammt aus dem gleichnamigen Village-Weinberg im Nordwesten der Gemarkung Meursault. Jobard besitzt in dem 13.44 Hektar umfassenden Weinberg eine 0.67 Hektar große Parzelle mit 50 bis 70 Jahre alten Reben auf 300 Metern Seehöhe. In der Lage zeigt sich teilweise der blanke Kalkstein fast ohne Bodenauflage. Les Narvaux ist wahrscheinlich die berühmteste Village-Lage Meursaults und spielt ganz sicher auf Premier-Cru-Niveau. Der Meursault »Les Narvaux« wird bei Rémi Jobard mit der gleichen Präzision vinifiziert wie alle seine Weine. Das heißt auch, dass der Wein nach Spontangärung fast zwei Jahre auf der Hefe liegt, und zwar in Fudern und Tonneaux von Stockinger.

Der Les Narvaux ist ein Meursault Village von großer Schönheit und Klarheit. Er bietet gleichzeitig eine ganze Welle an weißen, grünen und einigen gelben Früchten, bleibt dabei aber immer auf elegante Weise reserviert. Grüne Birnen und gelbe Äpfel, Zitronen und vielleicht auch eine Limette finden sich hier ebenso wie Reineclauden. Die Frucht verbindet sich mit einer an ganz leicht geröstete Mandeln und Haselnüsse erinnernden Aromatik und auch mit einer leicht cremigen, an Lemoncurd erinnernden Note. Darüber liegt ein Hauch von weißen Blüten und von Lorbeer.
Am Gaumen ist der Meursault so was von präzise, dass es schon eine Wucht ist. Jobard versteht es, das unglaublich Steinige, Kalkige und Kraftvolle, das dieser Lage innewohnt, auf des Messers Schneide zu balancieren. Diese Schneide besteht aus der brillanten Säure, die zwar in 2018 etwas seidiger ausgefallen sein mag als in 2017, die aber nicht weniger rein und klar ist. Der Les Narvaux ist durchzogen von dieser Säure und von der tiefen Mineralität der kalkigen Lage, die von den uralten Reben nach oben befördert worden war und nun das salzige Finale prägt. Das ist Niveau vom Feinsten für einen Meursault-Village.
(Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 05.05.2020 zum Jahrgang 2018. Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel)
89,95 EUR
119,93 EUR pro l
inkl. 19% MwSt. zzgl. Versand
Domaine Remi Jobard Meursault 1er Cru Les Genevrieres AOC 2020
 BIO 


Rémi Jobards Meursault »Genevrières« stammt aus der 16.48 Hektar umfassenden Lage Les Genevrières, wo Jobard 0.64 Hektar besitzt. Die Reben in diesem sehr mineralreichen Boden sind über 40 Jahre alt. Les Genevrières gilt zusammen mit Les Charmes als die beste Lage neben Les Perrières. Alle drei Lagen könnten locker als Grand Cru durchgehen, vor allem die oberen Teile der Lagen, die sogenannten Dessus.

Der Meursault »Genevrières« 1er Cru wird bei Rémi Jobard mit der gleichen Präzision vinifiziert wie alle seine Weine. Das heißt auch. dass der Wein nach Spontangärung fast zwei Jahre auf der Hefe liegt. und zwar in Fudern und Tonneaux von Stockinger.

Verkostungsnotiz von Christoph Raffelt vom 05.05.2020 zum Domiane Remi Jobard Meursault 1er Cru Les Genevrieres AOC 2018:

»Energie!« Das fällt einem möglicherweise nicht nur als Erstes ein, wenn man an Jean-Luc Picard und das Raumschiff Voyager denkt, sondern wenn man in ein Glas mit Meursault »Genevrières« 1er Cru hineinschnuppert. Der Chardonnay springt geradezu heraus aus dem Glas mit einer Mischung aus Zitrusabrieb und Limettensaft, geriebenem Kalkstein und Austernschalen. Kreide. rauchigem Quarz und Jod. Ja hier ist Meeresluft gebündelt und verbunden mit den typischen, leicht nussigen Noten von Meursault, die aber fast wie ein Beiwerk erscheinen und längst nicht im Mittelpunkt stehen. Dort befindet sich das Herbe, das Helle, das Zitrische und das so vibrierend Lebendige. Es wird begleitet von der Frucht von wenigen grünen Äpfeln und Birnen sowie von Reineclauden, was für ein wenig Stoffigkeit bei diesem sehnigen Charakter sorgt.

Noch ganz am Anfang seiner Entwicklung steht dieser Genevrières derzeit. Doch was er jetzt schon verspricht und offenbart, ist mehr als bemerkenswert. Der Wein baut vom ersten Moment an einen immensen Druck auf. Es ist ein mächtiger Wein – Meursault 1er Cru halt von einem der besten Orte überhaupt, an denen Chardonnay entstehen kann. Und genau das löst dieser Wein ein. Wir haben hier Salzzitronen und Limetten. grüne Birnen samt Schale. Reineclauden und einen frisch angeschnittenen, noch fast unreifen Weinbergspfirsich und ferner ein wenig Gerbstoff. Ja, der sorgt für eine bemerkenswert griffige Textur bei diesem Meursault, der sonst vor allem von dem lang gespannten Säurebogen beherrscht wird. Die Textur ist griffig und leicht cremig, die Säure 2018 entsprechend reif, aber überaus druckvoll. Die Mineralität viril wie ein junger Prinz auf Brautschau. All das beginnt schon elegant zu werden. Finessenreich und präzise ist es eh schon. Groß wird es noch. darum muss man sich keine Sorgen machen. Hach. was für ein Wein …
(Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel)

 
Nicht käuflich
1 bis 3 (von insgesamt 3)
Mit dem 2018er Jahrgang stellt Rémi Jobard in seinem Portfolio Weine vor, die schon in einem frühen Stadium viel Trinkfreude bieten. Diese Offenheit ist dem Jahrgang geschuldet, der sich deutlich von 2017 unterscheidet, wo die Meursaults sich zu Beginn deutlich zurückhaltender präsentierten.

Der Jahrgang 2018

2018 war ein wärmeres Jahr mit einem sehr milden Winter und mit Temperaturen, die im April teilweise schon bei über 33 °C lagen. Vom Frühling bis in den Sommer hinein hatte es vergleichsweise viel geregnet, weshalb die Böden mit Wasser gesättigt waren, was den Reben im teils heißem Sommer sehr zugutekam. Obwohl es im Burgund eigentlich verpönt ist, eine Grünlese durchzuführen, also Teile der gesunden Trauben von den Reben zu schneiden, haben dies einige Winzer getan, weil die Reben zu voll mit Trauben hingen. Das war jedoch nicht der einzige Unterschied; denn wie sich beim Pressen herausstellte, befand sich deutlich mehr Saft als üblich in den Beeren, obwohl diese kaum größer erschienen als sonst. Bei manchen Winzern waren die Zuckerwerte so hoch, dass die in Keller angestammten Hefen Schwierigkeiten hatten, den Zucker in der üblichen Zeit zu bewältigen, und dazu bis in den Sommer 2019 brauchten. Ebenfalls ungewöhnlich war, dass vor allem der Chardonnay durch die Menge an Saft in den Beeren recht lange sehr ähnlich schmeckte, gleichgültig aus welchem Climat die Trauben stammten. Doch das hat sich mittlerweile deutlich verändert. Rémi Jobard ist ein penibler Arbeiter im Weinberg. Der Sohn von Charles Jobard und Neffe des legendären François Jobard verbringt die mit Abstand meiste Zeit schweigsam im Weinberg seines Heimatortes Meursault. Die Weinberge sind schon seit 1994 herbizid- und pestizidfrei. 2011 erfolgte die Bio-Zertifizierung.