Die Produktion des Rubicon, Inglenooks Spitzenwein, begann 1978 und stellte das historische Erbe des Weinguts als Erzeuger von Weltklasseweinen wieder her. Rubicon ist eine elegante Cuvée aus den besten Parzellen des Weinguts und verkörpert das höchste Potenzial von Terroir und Jahrgang. Unter der Leitung von Philippe Bascaules, Inglenooks Direktor für Önologie, reiht sich Rubicon stolz in die Reihe der älteren, renommierten Jahrgänge ein, die heute in Sammlerkellern weltweit geschätzt werden.
Jahrgangsnotizen: Die Herbstsaison begann mit vielversprechenden Regenfällen, doch der Jahrgang 2022 erwies sich letztlich als trockener als erwartet. Fast 80 % der jährlichen Niederschläge fielen bereits vor Dezember. Glücklicherweise hatten die vorteilhaften Regenfälle im Herbst 2021, kombiniert mit warmen Temperaturen Ende März, zu einer kräftigen Nährstoffspeicherung und einem gesunden anfänglichen Wachstum des Laubwerks geführt. Dieses frühe Wachstum erforderte eine intensivere und sorgfältige Laubwandpflege, allerdings waren später kaum Ertragskorrekturen notwendig, da die Pflanzen die Trauben bis zur vollen und ausgewogenen Reife versorgen konnten. Mit dem Reifeprozess zeigten sich Rubicons charakteristische Merkmale von Komplexität, Balance und Eleganz deutlich in den Früchten. Die Lese begann am 1. September mit dem Merlot aus dem Gio-Block, setzte sich Mitte September mit den Creek-Blöcken fort und endete Ende September mit dem Cohn-B-Block.
Verkostungsnotiz des Winzers: Der Rubicon 2022 zeigt schwarze Kirsche als dominante Frucht, begleitet von komplexen Aromen, die sich in Schichten von Backgewürzen entfalten – erinnert an Schwarzwälder Kirschtorte. Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit weichen Tanninen, die in einen langen, eleganten Abgang übergehen, getragen von frischer Lebendigkeit. Die konzentrierte Frucht verleiht dem Wein Tiefe und Fülle – ein raffinierter und unvergesslicher Wein.
Die Verkostungsnotiz von Joe Czerwinski aus dem Mai 2025:
Der Cabernet Sauvignon Rubicon 2022 ist eine Cuvée aus 85 % Cabernet Sauvignon, 7 % Merlot, 6 % Cabernet Franc und 2 % Petit Verdot. Es handelt sich um ein Jahr mit eher rotfruchtigem Ausdruck, geprägt von Aromen roter Kirschen und Johannisbeeren, akzentuiert durch Noten von Zedernholz, staubiger Erde und einem Hauch Teer sowie reduktive Anklänge (empfohlen wird, in den nächsten Jahren für ein paar Stunden zu dekantieren). Am Gaumen zeigt er sich mittel- bis vollmundig und eher auf der schlanken Seite, mit seidigen Tanninen und einem frischen, lebendigen Abgang. Trinkfenster: 2025 bis 2045.
Die Verkostungsnotiz von James Suckling (April 2025):
Dieser Spitzenwein von Inglenook bietet komplexe, duftig-parfümierte Aromen, viele dunkle Fruchtnoten und eine strukturierte, zugleich samtige Textur. Auf der Nase finden sich grüne Minze, schwarze Kirschen und Balsam, am Gaumen folgen schwarze Kirschen, getrocknete Blaubeeren und Himbeeren. Würzige Kräuter, Eisen und schwarze Oliven ergänzen die saftigen, herrlichen Fruchtaromen. Die Tannine sind präsent, aber sehr abgerundet und feinmaschig. Enthält 85 % Cabernet Sauvignon sowie kleinere Anteile von Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot. Schon jetzt trinkbar, am besten jedoch ab 2030.
96 Punkte von Jonathan Cristaldi im Februar 2025:
Inglenooks ikonische rote Cuvée Rubicon vereint 87 % Cabernet Sauvignon, 9 % Cabernet Franc und 4 % Merlot, hauptsächlich aus den Parzellen des Rutherford Bench der hauseigenen Weinberge. Der Jahrgang 2022 reifte in 100 % neuen französischen Eichenfässern und präsentiert sich als würziger, tief strukturierter Wein. Die aromatische Vielfalt zeigt sich in Schichten von staubiger Mineralität, feuchtem Waldboden, Pfifferlingen und Kirschholzaromen, die in einen mittel- bis vollmundigen Gaumen mit lebendiger Energie und Spannung überleiten. Samtige Tannine verleihen dem Wein Tiefe, die sich zu einem volleren Ausdruck mit eisenhaltiger Mineralität, lehmiger Erde und Noten von Salbei, Thymian und Graphit entfaltet. Der Abgang ist lang und erfrischend, mit festem, aber ausgewogenem Griff – eine außergewöhnlich strukturierte und fesselnde Darstellung des Rutherford-Terroirs.
96 Punkte im Juli 2025:
Rubinrot von mittlerer Intensität – eines der Highlights der Kollektion. Ausdrucksstarker Cabernet-Charakter mit dunklen Beeren und Minzblättern, großzügig, saftig, voller Energie und mit tollem Spannungsbogen. Lagerfeuer, Lakritz, Kakaobohne und Weihrauch entfalten sich nahtlos. Ein warmes Jahr, bei dem es darauf ankam, rechtzeitig zu lesen und Austrocknung zu vermeiden – daher wurde Ende August leicht bewässert. Während der Vinifikation wurde mit sanfter Extraktion gearbeitet. 75 % neues französisches Eichenholz zur Reifung. Die neue Kellerei, in einen Hügel des Weinguts eingebettet, wurde zur Ernte 2022 eröffnet – ausgestattet mit über 100 Edelstahltanks. Lesezeitraum: 1. bis Ende September. Leiter der Weinbereitung: Philippe Bascaules, Winzer: Todd Devincenzi.
Jeb Dunnuck bewertet den Wein im März 2025: Der erstmals 1978 erzeugte Rubicon ist das Flaggschiff-Wein dieses renommierten Weinguts. Der Jahrgang 2022 besteht zu 85 % aus Cabernet Sauvignon, ergänzt durch Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot. Im Glas zeigt er sich in dunklem Purpurrot und entfaltet ein eindrucksvolles Bouquet aus süßer Cassis, schwarzen Himbeeren, würzigem Holz, Schokolade und floralen Noten. Am Gaumen präsentiert er sich mittel- bis vollmundig, konzentriert und vielschichtig, mit reifen Tanninen und bemerkenswerter Länge. Der Wein spiegelt den reifen Stil des Jahrgangs wider, bleibt dabei aber ausgewogen, klar und strukturiert. Ein großartiger Rubicon, der sich über 15–20 Jahre in kühlen Kellern hervorragend entwickeln wird.
Colin Hay vom "The Drinks Business" vergibt im August 2025 97 Punkte und schreibt:
Dieser Jahrgang stammt aus einem sehr heißen Jahr, weshalb die Besonderheit hier in der besonders behutsamen Extraktion liegt. Die Trauben stammen ausschließlich von Inglenooks vulkanischen Böden. Der Wein zeigt sich sofort straff und fokussiert – eine überraschend rassige Spannung für ein Gewächs mit so viel Dichte im Mittelgaumen. In der Nase Zedernholz, Weihrauch, Kerzenwachs, schwarze Tinte und schwarzer Tee. Dazu ein Mix aus roten und dunklen Beeren: Brombeere, Maulbeere und Schwarzkirsche, untermalt von Himbeeren und schwarzen Himbeeren. Am Gaumen mit unglaublich feinen, seidenweichen Tanninen – äußerst elegant und fast schwerelos. Besonders beeindruckend ist der luftige, kristalline Charakter, der sich bis ins Finale zieht. Der Wein verjüngt sich sanft zum Ende hin, wie ein kugelförmiger Kern, dessen Durchmesser langsam abnimmt, bis er in einem fernen Punkt am Horizont verschwindet.