Das Weinbaugebiet Toskana:
Die Toskana bietet eine der schönsten Landschaften Europas. Die hügelige Landschaft, bewachsen von Pinien, Zypressen, Olivenbäumen und Weinreben ist ein einmaliger Anblick. Schon beim Befahren der Landstraßen kann man sich förmlich verlieben. Wenn man dann noch einen der historischen Orte wie Sienna, Pisa, Vinci oder Florenz besucht und durch die Gässchen schlendert, kann es passieren, dass man nicht mehr gehen will. Kultur, Kunst, Lebensfreude und Genuss vereinen sich in der Toskana wie kaum sonst irgendwo. Hier liegt auch der wirtschaftliche Fokus, Tourismus, Kunsthandwerk, Olivenöl und Wein. Besonders das Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena und die Maremma im Süden sind ein wahres Highlight für jeden Reisefreund. Aber nicht nur Reisende, sondern auch Weinfreunde kommen in der Toskana auf ihre Kosten. Wahre Imperien haben sich hier nach Generationen harter Arbeit gebildet. Eines der beeindruckendsten Unternehmen der Toskana, sowohl historisch als auch im Weinbau, ist sicher das der Familie Frescobaldi.
Frescobaldi:
Die Geschichte der Familie Frescobaldi ist in ihrer tausendjährigen Dauer mit einigen Höhepunkten der toskanischen Geschichte verbunden. Im Mittelalter erlangte Florenz mehr und mehr Bedeutung und damit wurde auch die Familie Frescobaldi einflussreicher. Als erfolgreiche Bankiers wurden sie noch zu Schatzmeistern der englischen Krone ernannt. Für Werke wie die Ponte Santa Trinita und der Basilica di Santo Spirito übernahmen sie alsbald die Schirmherrschaft und profitierten so weiter, auch kuturell, von der Renaissance. Kreativität und das Streben nach Spitzenleistungen sind die Seele der Familie Frescobaldi, damals wie heute. Als Weinkellerei will man Massstäbe in der Toskana setzen und sich ausschließlich der Förderung ihrer Unterschiedlichen Gebiete widmen, was -typisch für die Frescobaldis- auch wieder einen kulturen Nebeneffekt hat. Selbst hat man sich die Verantwortung auferlegt, auf nachhaltige Weise durch umweltverträgliche Bodenbewirtschaftung stets die beste toskanische Vielfalt zu erzeugen. Bedingungslos werden bei allen Projekten, die der Familie Frescobaldi unterstehen, Spitzenprodukte erzeugt. Mittlerweile sind einige der besten Weingüter der Region, wenn nicht gar der Welt, im Besitz der Frescobaldis. Da ist es Pflicht, Identität und Autarkie jedes Projekts zu bewahren. Weltweit gilt Ornellaia als eines der erfolgreichsten Weingüter, ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Frescobaldis. Ebenfalls unter Federführung der Familie sind die Weingüter Atems (Friaul), Masseto, Danzante, Luce della Vite und die sechs Weingüter Nipozzano, Castel Giocondo, Pomino, Ammiraglia, Castiglioni und Remole.
Fattoria La Massa:
Ebenso inspirierend ist die Geschichte des noch jungen Weinguts La Massa. Giampaolo Motte machte, wie so viele in der Branche, seine Leidenschaft zum Beruf und ist nun der Inhaber des Weinguts. Seine Erfahrungen im Weinbau machte der Neapolitaner durch einige Praktika in großen Weingütern, vor allem imBordeaux. So lernte er die bordelaiser Weine kennen und lieben, was man am Stil seiner heute eigens von ihm kreierten Weine anmerkt. Für ihn war damals schon klar, dass er unbedingt seine eigenen Weine produzieren muss. 1992 berschloss er sein eigenes Weingut zu kaufen und fand 45 Hektar Rebfläche im Chianti Classico. Die wegen ihrer konischen Form „Goldene Muschel“ genannte Fattoria La Massa baut typisch toskanische Rebsorten wie Canaiolo und Sangiovese an, aber auch internationale, wie die bordelaiser Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot. Die Weine bekommen international immer mehr Aufmerksamkeit und genießen hohes Ansehen. Die Punktebewertungen der Fachleute sind seit Jahren ebenfalls hoch, dennoch fliegt das Weingut etwas unter dem Radar, leider. Vielleicht hat es ein bisschen was mit Giampaolos Austritt aus dem Konsortium „Gallo Nero“ zu tun. dies geschah nicht leise, sondern laut und in aller Öffentlichkeit. Den Weinen und Ihrer Qualität hat das allerdings nicht geschadet. Das Flaggschiff der Fattoria La Massa ist der Giorgio Primo, an dem man merkt, wo Giampaolo seine önologischen Wurzeln hat, eine Hommage an die großen, Cabernet Sauvignon lastigen bordelaiser Cuvées.
Die Toskana hat also nicht nur malerische Landschaft und Kultur zu bieten, sondern auch Unternehmen, die sowohl Tradition als auch Moderne verkörpern, sich stark in der Region engagieren und trotzdem ihren eigenen Kopf und Stil haben.