Es ist ein kühnes Unternehmen mit einer spannenden Geschichte (ob echt oder ausgedacht) und mit viel Selbstbewusstsein. Dazu kommen ein sehr geschicktes Marketing und, nicht zuletzt, gute Qualität – als Gesamtpaket, das Teusner-Weine so beliebt macht.

Die Gründer des Unternehmens, Kym Teusner und Mick Page, sind wohl durch einen Zufall auf die Idee gekommen, einen Weinberg mit 85 Jahre alten Grenache-Reben zu erwerben. Es war 2001. In einer Kneipe, beim Bier sitzend, bekommen sie ein Gespräch zwischen zwei Winzern mit. Es geht um die sehr alten Reben, die vielleicht doch lieber entfernt werden sollten, so meint es einer der Winzer.

Kym und Mick treffen eine spontane Entscheidung und überreden die beiden, das nicht zu tun. Seitdem schlossen sie viele Partnerschaften im Barossa Valley und produzierten in aller Welt bekannten Weine.

Zwei von ihnen landeten heute auf meinem Verkostungstisch.

Teusner Grenache „The G“ Barossa Valley 2020

Die Reben stammen aus Weinbergen, deren zunehmende Höhe kühlere Nächte mit sich bringt, wodurch die Trauben eine helle Säure und weiche Tannine entwickeln.

„The G“ ist ein purer Grenache-Wein.

Die erste Nase offenbart reife dunkle Waldfrüchte, etwas Lakritz und Pflaumen. Leichte Karamell-Noten und würzige Schwarzpfeffer-Töne. Die zweite Nase bringt einen erdigen Hintergrund und Himbeere mit sich.

Am Gaumen verstärken sich die Himbeere und Pflaume, schwarze Schokolade macht das Ganze intensiver und etwas schwerer, betont mehr Körper. Auch Vanille ist jetzt zu spüren. Die Tannine zeigen gut ihre Präsenz, sind aber wunderbar eingebunden.

Teusner Joshua 2019 Barossa Valley

Bei diesem Wein handelt es sich um einen wunderbaren Cuvée: 68 %, Grenache, 23 % Mataro (Mourvèdre) und 9 % Shiraz.

Der Grenache sorgt für die sehr aromatische Nase mit getrockneten Früchten, Leder und Pflaume. Der Mataro verwöhnt mit Himbeere und etwas Zigarrenkiste. Mittlerer bis voluminöser Körper, deutliche Tannine und moderate Säure.

Der Teusner Joshua ist etwas eleganter als „The G“. Sehr wahrscheinlich ändert sich das Verhältnis nach 2-3 Jahren Lagerhaltung.

Aber bereits im Jahr 2023 machen die beiden Teusner-Weine einen sehr guten Eindruck und sind wärmstens zu empfehlen.