Das Weingut Petra

„Drei Regionen, sechs Keller, sechs verschiedene Möglichkeiten, die Schönheit Italiens zu erleben“, so die Einführung auf der Webseite von Familie Moretti. Eine dieser drei Regionen ist die toskanische Maremma – ein westliches Küstengebiet in Mittelitalien.

Die Maremma ist eine sehr junge Weinbauregion, die erst in den letzten 40 – 50 Jahren zum Geburtsort vieler Spitzenweine geworden ist. Von hier stammt auch der Petra Potenti. Die Verkostung des Weines aus dem Jahr 2019 hat uns zu diesem kleinen Blogbeitrag bewegt.

Die malerische Gegend, in der sich das Weingut befindet, besitzt einen lehmreichen Boden. Der Cabernet entwickelt hier einen starken mineralischen Hintergrund mit Anklang an Eukalyptus und Holz.

Das Gut Petra wird von Vittorio Moretti geführt, (ebenso wie die weltbekannte Tenuta La Badiola). Um die Weinherstellungsprozesse an sich kümmern sich in erster Linie zwei Personen: die Tochter von Vittorio und der in der Weinwelt gut bekannte französische Kellermeister aus Pomerol, Pascal Chatonnet. Die beiden Talente arbeiten sehr erfolgreich zusammen und beweisen die beachtlichen Synergien aus der Kooperation zweier großer Weinnationen. Und zwar jedes Jahr aufs Neue.

Petra Potenti 2019

Nachdem wir den Quercegobbe di Petra 2019 für unsere Rubrik „Foodpairing“ verkostet haben, waren wir auf seinen Cabernet-Bruder besonders neugierig. Die Verkostung des Petra Potenti öffnete uns die Tür in die fabelhafte Welt der Petra-Weine ein wenig weiter.

Überraschend war für uns bereits beim Öffnen der Flasche die Ähnlichkeit in den cremigen Aromen, die beide Tropfen, trotz unterschiedlicher Traubensorten (Quercegobbe – reiner Merlot, Potenti – reiner Cabernet Sauvignon) teilen.

Im Glas ist der Wein rubinrot mit violettem Rand.

Die Nase des Petra Potenti ist charaktervoll und schnell erkennbar: die Holznoten gemischt mit balsamischen Aromen und Holz mit etwas Vanille. Cassis und Pfeffer geben würzig-fruchtige Töne dazu.

Am Gaumen ist der Potenti mineralisch und warm, die festen Tannine sind perfekt eingebunden. Im Vordergrund mediterrane Kräuter und Waldfrüchte wie Heidelbeeren, im Hintergrund Holz, Kaffee und Vanille. Beim langen fruchtigen Abgang leise Sandelholz-Klänge.

In Begleitung von Edel-Salami und mittelreifem Gouda ist dieser Edeltropfen absolut unschlagbar. Auch mit Wild sehr empfehlenswert.

Im Jahr 2022 bekam der Potenti 92 Punkte von James Suckling. Der Autor dieses Beitrags wagt zu behaupten, dass der edle Tropfen mehr Anerkennung verdient hat. Aber das aus der Sicht eines Weinliebhabers und keines Kritikers.