Weinbaugebiete in der Region Zentralitalien

Umbrien

 
Das circa 14.000 Hektar umfassende Weinanbaugebiet Umbrien liegt südwestlich der Toskana. Hier wird geschätzt seit 3000 Jahren Weinbau betrieben, doch im Gegensatz zum Nachbarn sorgen hier keine qualitativen Ausreisser für Furore – noch! Bekannt ist die Region vor allem für seinen einfachen Weisswein, zumeist gekeltert aus Trebbiano, Chardonnay und/oder Verdello. Zugängliche, fruchtbetonte Weine, die dem Genießer nicht gerade höchste Aufmerksamkeit abverlangen. Das wohl bekannteste und erfolgreichste Beispiel hierfür ist der Brezza aus dem Hause Lungarotti. Doch natürlich ist Masse nicht alles in Umbrien, was auch verwundern würde, zumal hier nahezu identische klimatische und geologische Verhältnisse vorherrschen wie in der Toskana. Bereits jetzt gibt es aus umbrischen Gefilden Rotweine von toller Qualität, die nur äusserst unbekannt sind. Sangiovese und die autochthone Rebsorte Sagrantino stehen im Fokus, und der Weg ist klar Richtung Zukunft gerichtet: mit Neupflanzungen der internationalen Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot will man sich den großen Cuvées des Nachbarn annähern, und es dürfte vielleicht schon bald gelingen, dass man mehr von Umbrien hört. Das wird auch Zeit, zumal der Modeweisswein und die weiteren weissen Vertreter flächenmäßig schon jetzt von 60% roten Rebsorten dominiert werden. Wir freuen uns darauf, dass der baldige Mix aus Tradition und Moderne uns spannende Rotweine ins Glas bringen wird.
 

Abruzzen

 
Montepulciano d’Abruzzo. Das wars eigentlich schon, was sich über ein Anbaugebiet von gut 32.000 Hektar sagen lässt. Woran das liegt, ist leicht erklärt: bei einer Hochzüchtung des Ertrags auf fast das Zehnfache der normalen Menge, wundert es nicht, dass das finale Produkt qualitativ kaum überzeugen kann. Die einzigen Weine, die mit moderaten Qualitäten überzeugen können, sind die erwähnten Montepulciano d’Abruzzo im Rotweinsegment, die mit seltenen Ausreissern nach oben hin auch ernsthaft Spaß machen können, so zum Beispiel der Indio der Kellerei Bove. Und vielleicht als Spezialität im Weissweinsegment zu nennen ist der Pecorino. Ist hier eine Änderung in Sicht? Leider nein, die Masse wird wohl weiterhin der Klasse bevorzugt werden, auf nicht absehbare Zeit.
 

 

 

Toskana

Die Toskana bietet eine der schönsten Landschaften Europas. Die hügelige Landschaft, bewachsen von Pinien, Zypressen, Olivenbäumen und Weinreben ist ein einmaliger Anblick. Schon beim Befahren der Landstraßen kann man sich förmlich verlieben. Wenn man dann noch einen der historischen Orte wie Sienna, Pisa, Vinci oder Florenz besucht und durch die Gässchen schlendert, kann es passieren, dass man nicht mehr gehen will. Kultur, Kunst, Lebensfreude und Genuss vereinen sich in der Toskana wie kaum sonst irgendwo. Hier liegt auch der wirtschaftliche Fokus, Tourismus, Kunsthandwerk, Olivenöl und Wein. Besonders das Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena und die Maremma im Süden sind ein wahres Highlight für jeden Reisefreund. Aber nicht nur Reisende, sondern auch Weinfreunde kommen in der Toskana auf ihre Kosten. Wahre Imperien haben sich hier nach Generationen harter Arbeit gebildet. Eines der beeindruckendsten Unternehmen der Toskana, sowohl historisch als auch im Weinbau, ist sicher das der Familie Frescobaldi.